Die Trollblume (Trollius europaeus), auch Butterblume, Goldköpfchen oder Kugelranunkel genannt, verdankt ihren Namen den kugelförmigen, leuchtend gelben Blüten, abgeleitet vom althochdeutschen Wort „troll“ für „kugelrund“. Sie ist eine heimische, ausdauernde Staude, die in freier Natur selten geworden ist. Ihr Anbau ist unkompliziert. Als Insektenmagnet bereichert sie jeden naturnahen Garten und trägt zur Förderung der Artenvielfalt bei. Wichtig ist, nur im Handel erworbene Pflanzen zu verwenden, da sie in der Natur geschützt ist.
Die Fischer banden früher Trollblumen an ihre Netze, damit diese nicht von den Wasserkobolden, den Trollen, zerrissen worden; auch steckten sie einen Strauss an die Spitze des Kahns, um ihn vor dem Auflaufen zu sichern.

Natürlicher Lebensraum
Die Trollblume wächst bevorzugt auf feuchten, nährstoffreichen Böden, wie Feuchtwiesen, an Bachufern, in Mooren oder Hochstaudenfluren. Sie ist in Mittel- und Nordeuropa, sowie in den Alpen verbreitet.
Durch Trockenlegung von Feuchtwiesen, intensive Landwirtschaft und Düngung ist die Trollblume stark gefährdet und steht in vielen Regionen, wie Mecklenburg-Vorpommern, auf der Roten Liste, als stark gefährdet. Darum ist sie besonders geschützt und darf nicht aus der Natur entnommen werden.

Anbau im Garten
Trollblumen bevorzugen sonnige bis halbschattige Plätze mit feuchtem, humosem und nährstoffreichem Boden. Ideal sind Standorte an Teichrändern, Bachläufen oder in Sumpfbeeten. Sie verträgt Staunässe. Dazu möchte ich schreibe, dass ich viele sumpfpflanzen, wie Sumpfziest oderauch die Sumpf-Iris in Beeten pflege, die nie gegossenwerden, sondern nur natürlichen Regen abbekommen und sie blühen jedes Jahr aufs Neue; auch die Trollblume.
Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr. Man kann in etwa 8 Trollblumen pro Quadratmeter zusammenpflanzen, um einen naturnahen Effekt zu erzielen. Natürlich mit einem gewissen Abstand zueinander. Am besten ist es, in den ersten Wochen reichlich giessen. Danach brauchte ich kein Wasser mehr geben.
Die Trollblume ist robust und pflegeleicht. Eventuelles einmaliges Düngen im Frühjahr mit Kompost fördert das Wachstum. Verwelkte Blüten sollten regelmäßig entfernt werden, um eine Nachblüte anzuregen; muss aber nicht. Ich halte es natürlich, weil es in der Natur auch niemanden gibt, der abgestorbene Pflanzenteile entfernt. Nach der Blüte, im April bis Juni, kann ein bodennaher Rückschnitt erfolgen, ist aber nicht zwingend, da die Pflanze im Winter einzieht. Sie ist winterhart bis -28 °C, da sie hemisch ist, benötigt sie keinerlei schutz. Am besten ist es immer, alle Pflanzen so übern Winter stehen zu lassen und im späten Frühling sie erst zu entfernen.
Die Vermehrung durch Teilung sollte nach der Blüte erfolgen. Aussaat ist möglich, aber schwierig, da die Samen Kaltkeimer sind und Dunkelheit sowie Kälteeinwirkung benötigen. Daher sollten die Samen im späten Herbst, in Aussaaterde gelegt und über Winter draussen stehen gelassen werden.
Durch ihre Anziehungskraft auf Bestäuber fördert die Trollblume die Artenvielfalt in naturnahen Gärten. Schädlinge wie Schnecken meiden sie aufgrund der Giftstoffe, allerdings kann bei hoher Feuchtigkeit Mehltau auftreten, was mit Ackerschachtelhalmtee vorgebeugt werden kann. Die Pflanze ist schwach giftig, besonders für Weidevieh, und kann bei Hautkontakt Reizungen verursachen.
Insektenwelt
Die Trollblume ist ein wertvoller Insektenmagnet, besonders für Wildbienen (18 Arten), Schmetterlinge und kleine Fliegen. Ihre Blüten bieten reichlich Pollen und Nektar. Die kugelförmigen Blüten haben eine kleine Öffnung, die nur kleinen Insekten wie Fliegen und Käfern Zugang gewährt. Diese Fliegen legen ihre Eier in die Fruchtknoten, wobei die Larven Samen fressen können, aber bis zu sechs Larven pro Blüte die Samenbildung kaum beeinträchtigen. Kräftige Bienen und Hummeln drängen sich ebenfalls durch die Blütenblätter. Spontane Selbstbestäubung ist ebenfalls möglich.
