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Das Duftveilchen im Naturgarten

    Das Duftveilchen

     

    Das Duftveilchen wird auch März-Veilchen (Viola odorata) genannt. Wenn im Frühling Eis und Schnee geschmolzen sind, dann stellt sich hinter Hecken und Büschen, versteckt unter dürrem Laub, alsbald das Veilchen ein. Die Blüten des Duftveilchens sind essbar. In der Gegend um Schwerin glaubte man früher, wer am Ostermorgen nüchtern drei Veilchen isst, bleibt das Jahr hindurch frei vom Fieber. Diesen Brauch kennen wir auch von den ersten drei gefundenen Gänseblümchen. Im mittelalterlichen Süddeutschland (ca. 13. Jahrhundert) war es Brauch ein Fest zu feiern, wenn das erste Veilchen gesichtet wurde. Die Wurzel und die Samen waren früher officinell. Das heisst, dass sie in Apotheken verkauft worden sind. Im Mittelalter verwendete man das Veilchen für verschiedene Süssgebäcke oder auch als wohlduftendes Wässerchen.

    Schon die alten Slowaken füllten die blauen Blüten in eine Flasche, gossen sie mit Tafelöl auf und liessen es gut verkorkt 30 Tage an der Sonne stehen. Dann pressten sie das Öl durch ein Tuch und verwahrten das für sie heilsame Veilchenöl auf. Bei den Wenden gab es eine Sage die besagt, dass eine Tochter des Gottes Tschernebog in ein Veilchen verwandelt wurde und sie nur alle 10 Jahre pünktlich in der Walpurgisnacht blüht. Wem sie erscheint und er sie dann pflückt, erlöst dieses verwunschene Mädchen und erhält sie zur Frau, samt den Schätzen ihres Vaters.

     

    Veilchen räuchern
    Veilchen | ©CG

     

    Das Duftveilchen im Naturgarten und Balkon

    In der Natur wächst das Duftveilchen häufig in Hecken, Gebüschen, sowie auch auf offenen Plätzen. Das Duftveilchen wird schon seit der Antike in Gärten kultiviert, wegen seinem Duft. Es bevorzugt schattige Plätze, wo eventuell die untergehende Sonne hinscheint. Man sagt, wenn es sehr viel Sonne abgekommt, dass es dann nicht mehr so lieblich duftet. In meinem Naturgarten hat es sich mehrere Plätze, um die Zypresse ausgesucht. Es ist von alleine gekommen, ohne mein Zutun.

    Natürlich kann man sich dieses niedliche Blümchen auch selber aussäen. Das Duftveilchen ist ein Kaltkeimer. Darum sollte es von November bis zum März in seine Aussaatschalen kommen. Ganz leicht werden seine Samen mit Erde bedeckt. Nun brauchen die Samen bis zu sechs Wochen diesen Kältereiz, um zu keimen. Eure Anzuchtschalen sollten recht schattig stehen. Die Veilchentreiberei (Anzucht) war in Deutschland früher ein wichtiger Erwerbszweig.

    Das Duftveilchen ist winterhart und mehrjährig. Seine Wuchshöhe beträgt gerade mal an die 15 cm. Darum kann man es auch super als Bodendecker auf kleinen Flächen pflanzen. Zumal es ja auch reichlich Schatten verträgt. Seine Blütezeit ist von März bis April. Leider nicht so lange, was ich recht schade finde. Wildbienen und auch den Distelfalter finden wir an seinen Blüten im Frühjahr.

     

    Veilchen sammeln
    Veilchen sammeln | ©Tacuinum sanitatis (bearbeitet CG)

     

    Das Veilchen in der Küche

    Ja, das Veilchen kann man essen. In Süddeutschland war früher ein Tee aus Huflattich, Gänseblümchen und Veilchenblättern als Frühlingskur üblich. Veilchenblüten können gesammelt und getrocknet werden, um sie in einer Haustee-Mischung zu verwenden. Wenn man sie trocknen möchte, solltet ihr beachten, dass es im Dunklen passiert, weil die Blüten sonst ihre Farbe verlieren können. Dafür legt ihr einfach ein Geschirrhandtuch über eure Blüten und stellt es an einen dunklen Platz ab.

     

    Veilchensirup

    1 Handvoll Veilchen

    500 g Zucker

    Saft von einer Zitrone

    Für diesen Sirup verwendet man nur die violetten Blütenblätter. Sie werden mit einem halben Liter kochendem Wasser übergossen und für 24 h zugedeckt stehen gelassen. Danach wird der Saft durch ein Geschirrtuch gepresst und der Zucker hinzugefügt. Auf kleiner Stufe langsam heiss werden lassen. Es darf nicht gekocht werden. Wenn sich oberhalb eine Art Schaum bildet, solltet ihr ihn abschöpfen. Dann nur noch den Zitronensaft hinzugiessen und das Ganze in sterilisierte Flaschen abfüllen und gleich verschliessen.

     

    Veilchen-Gelee

    500 ml Wasser

    250 ml Zitronensaft

    3 Handvoll Veilchenblüten

    Gelierzucker 1:1

    Das Wasser mit dem Zitronensaft vermengen und die Veilchenblüten hinzufügen und für 24 h beiseite stellen. Nächsten Tag alles mit dem Gelierzucker aufkochen lassen und in vorbereitete Gläser abfüllen.

     

    Veilchen-Likör

    Eine Handvoll Veilchenblüten werden zusammen mit 200 g Kandiszucker und einer halben Vanilleschote in einen Glasbehälter gefüllt und mit einer Flasche Wodka übergossen. Für ca. vier Wochen ziehen lassen. Ab und an ein wenig schütteln.

     

    Veilchenblüten-Öl

    Eine kleine Handvoll Veilchenblüten werden mit einem Liter Speiseöl übergossen und für drei Wochen ziehen gelassen. Veilchenblüten-Öl nimmt man gerne zu Salaten.

     

    Veilchenessig

    30 g Veilchenblüten
    1,5 l Weissweinessig

    Die Veilchenblüten werden für eine Woche in dem Weissweinessig ziehen gelassen. Danach den Essig gefiltert in eine Flasche umfüllen.


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