Tomatenanzucht | Ein Leitfaden für Anfänger

Tomaten
Tomatensorte "Onkel Gustav" | @CG
Hier habe ich euch einen umfassenden Leitfaden für Anfänger, für eure erste Tomatenanzucht. Tomaten sind nicht nur in der Küche ein beliebtes Gemüse, sondern auch im Garten eine Freude zu züchten. Ihre saftigen Früchte und das intensive Aroma machen sie zu einer der beliebtesten Pflanzen für den Gemüsegarten. Wenn ihr einen Naturgarten pflegt, könnt ihr eure Tomatenpflanzen auch mitten in die Beete setzen. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.

Wann aussäen?

In Deutschland sollte man Tomaten im März oder April in kleinen Töpfen oder Schalen aussäen. Die Samen keimen am besten bei Temperaturen zwischen 18 bis 25 Grad Celsius. Wenn ihr ein Kaltgewächshaus in eurem Garten habt, könntet ihr schon früher mit der Aussaat beginnen; meistens ist das dann Mitte Februar zu bewerkstelligen. Mit der Voranzucht drinnen, auf einer sonnigen Fensterbank, habe ich nicht so gute Erfolge erbracht, weil sie dann meistens vergeilen. Das heisst, dass die kleinen Tomatenpflänzchen dünn und sparrig werden und irgendwann deswegen umknicken, weil sie dadurch keinen Halt haben.

Boden und Standort

Tomaten benötigen ein sonniges Plätzchen mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag. Der Boden sollte gut das Giesswasser aufnehmen und reich an organischer Substanz sein. Ein guter Kompost kann den Boden bereichern. Wer seine Tomaten in einem grossen Topf kultivieren möchte, der kann sich extra Tomaten- oder Gemüseerde kaufen. Sie beinhaltet alles, was man für die Tomatenpflanzen benötigt.

Gelbe Tomaten
Gelbe Tomaten | ©CG

Pflege und Wachstum

Umsetzung

Nachdem eure kleinen Tomatenpflanzen zwei bis drei Blätter haben, können sie in grössere Töpfe umgesetzt werden, um einen kräftigen Wurzelwachstum anzuregen, bevor sie in den Garten oder grosse Töpfe umgesiedelt werden.

Bewässerung

Tomaten benötigen regelmässiges, aber nicht übermässiges Giessen. Unregelmässiges Giessen kann zu Fruchtschäden führen. Ihr solltet vermeiden, dass euer Giesswasser direkt auf die Blätter kommt, um Schimmelkrankheiten zu verhindern.

Stützen und Beschneiden

Tomatenpflanzen wachsen sehr schnell und brauchen Unterstützung. Pflanzstützen oder sogenannte „Tomatenkäfige“ sind hierbei hilfreich. Die Seitenranken (Ausläufer) sollten regelmässig entfernt werden, um die Pflanze zu einem Hauptstamm zu führen. Dies erhöht die Luftzirkulation und reduziert Krankheitsrisiken, gerade wenn ihr die Pflanzen sehr dicht pflanzt, weil ihr nicht soviel Platz habt. Ich habe die Erfahrung gemacht, je grösser der Abstand zu anderen Pflanzen ist, umso weniger muss man sie beschneiden.

Düngung

Tomaten sind Nährstofffresser. Wer mag, kann mit einem speziellen Bio-Tomatendünger, der Kalium und Phosphat enthält, düngen. Dabei sollte man auch beachten, ob es wirklich BIO ist, zumal man die Früchte besser zu sich nimmt. Ich selber dünge nie meine Tomatenpflanzen, die direkt im Garten oder Gewächshaus wachsen. Bis jetzt lief es so richtig gut und die Fruchtbildung hat für uns vollkommen gereicht. Jedoch sollte zuviel Stickstoff, der zu vermehrten Blätterwachstum auf Kosten der Fruchtbildung führt, vermeiden. Wenn man auf der sicheren Seite sein möchte, kann man sich auch sogenannte Jauchen und Brühen selbermachen.
Grüne Tomaten
Grüne Tomaten | ©CG

 

Ernte

Wann ernten?

Tomaten sind reif, wenn sie ihre vollständige Farbe entwickelt haben und leicht nachgeben, wenn man sie sanft drückt. Die Erntezeit beginnt etwa 60 bis 80 Tage nach dem Pflanzen der Setzlinge, je nach Sorte. Wenn ihr am Ende der Tomatensaison noch grüne Tomaten an euren Sträuchern habt, könnt ihr sie trotzdem ernten. Diese grünen Tomaten legt ihr am besten in einen Schrank, damit sie dunkel nachreifen. Das geschieht innerhalb weniger Tage, dass diese Tomaten ihre rote Farbe bekommen und reif sind.

Lagerung

Reife Tomaten sollten bei Zimmertemperatur gelagert werden; nur wenn sie bereits überreif sind, können sie kurzfristig im Kühlschrank aufbewahrt werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Überreife Tomaten sollten schnell gegessen oder verarbeitet werden.

Probleme und Lösungen

  • Schädlinge: Blattläuse, Weisse Fliegen und Spinnmilben können ein Problem sein. Biologische Schädlingsbekämpfungsmethoden wie Nützlinge sind eine umweltfreundliche Lösung, wie zum Beispiel Marienkäfer gegen Blattläuse.
  • Krankheiten: Besonders gefürchtet sind die Braunfäule und die Tomatenmosaik-Viren. Eine gute Luftzirkulation und die Vermeidung von Nässe auf den Blättern helfen, diese zu reduzieren.

Tomaten anzubauen kann eine lohnende Erfahrung sein, die nicht nur zur Ernte leckerer Früchte führt, sondern auch Freude an der Gartenarbeit bereitet. Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurem ersten Tomaten-Anbau!

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