Wermut räuchern: Schutz vor dem Bösen Blick & Melancholie

 

Der Geist der Artemis: Eine uralte Heilpflanze

Wermut (Artemisia absinthium) ist schon seit biblischen Zeiten im Gebrauch der Menschen. Der Name Artemisia soll sich von der griechischen Göttin Artemis ableiten. Absinthium bedeutet „unerfreulich“ und bezieht sich wohl auf den stark bitteren Geschmack.

Der Name Wermut deutet darauf hin, dass das Kraut die geistigen Fähigkeiten verbessern soll. Diese Pflanze gehört zu den ältesten Heilkräutern auf der Welt. Heute ist der Wermut ein wenig in Vergessenheit geraten. Er wächst teilweise nicht mal mehr in Gärten, was sehr schade ist, da er zu einem beachtlichen Strauch heranwachsen kann.

Volkstümliche Namen: Wurmkraut, Wiegenkraut

Wermut im Brauchtum: Schutz und Schlaf

  • Schutz-Amulett: Ein Wermut-Strauß, in der Hosentasche getragen, wehrt jeglichen Schadzauber ab, wie gegen Verhexung, den Bösen Blick oder auch das Beschreien.
  • Schlafzauber: Wermut unters Kopfkissen gelegt, hilft gegen Schlaflosigkeit; so glaubte man früher. Kindern legte man kleine Wermutsträuße mit ins Bett, um böse Geister fernzuhalten und einen gesunden Schlaf zu fördern.
  • Kräuterweihe: In manchen Gegenden kommt der Wermut auch in das Kräuterbündel.

Wermut räuchern: Licht am Ende des Tunnels

In der modernen Räucherkunde bringt dieses Räucherwerk unsere Lebensenergie wieder zum Laufen. Sie trägt unsere Seele aus der Dunkelheit, und so kommen wir aus dem Labyrinth der Hoffnungslosigkeit und sehen wieder ein Licht am Ende des dunklen Tunnels.

Wir gelangen aus der Melancholie heraus und arbeiten mit klaren Gedankengängen. Eine Wermut-Räucherung gibt uns Kraft und wir lassen uns nicht durch negative Gedanken beirren, sondern finden den richtigen Lebensweg. Als Zauberpflanze wurde oft mit Wermutkraut geräuchert, um einen klaren Blick zu bekommen.

Alter Schutzzauber für Haus und Hof

Mit Wermut zu räuchern, gibt höchsten Schutz. Wermut wurde in früheren Zeiten als Schutzräucherung genommen, zum Beispiel um den Bösen Blick abzuwenden. Aber auch zu Weihnachten und Silvester verräucherte man Wermut im Haus und Hof, um vor Verhexung geschützt zu sein.

Schutz vor Krankheit und Seuchen: Wenn in früherer Zeit eine Krankheit im Tierstall herrschte und sie Überhand nahm, wurde in manchen Regionen mit einer starken Räuchermischung die Ställe ausgeräuchert.

Wie man sieht, war und ist der Wermut eine sehr große Schutzpflanze. Ich denke durch seinen durchdringenden und intensiven Duft, den er verströmt.

Historisches & Slawisches Brauchtum:

  • Gegen Dämonen: Bei den Slawen war der Wermut antidämonisch. Bei drohendem Hagel legten sie Wermut aufs Herdfeuer.
  • Für Neugeborene: Im Volksglauben räucherte man das Bett der Mutter mit ihrem Neugeborenen mit Wermut aus, um das Kind vor dem Bösen Blick zu schützen.
  • Pestzeiten: Früher verräucherte man den getrockneten Wermut auch gegen Fliegen und Mücken, aber auch gegen schlechte Gerüche und Krankheiten. Daher war der Wermut zu Zeiten der Pest sehr beliebt als Räucherung, dann wurde er meistens mit Wacholdernadeln oder auch Zweigen gemischt.

Magische Ernte & Anwendung

Sammeln: Seine magische Sammelzeit ist der Spätsommer. Um euch ein Wermut-Räucherwerk selber zuzubereiten, benötigt ihr die weichen Wermutblätter.

Trocknen: Sie werden großflächig ausgelegt und getrocknet, am besten auf einem Holzbrett. Zum Anfang solltet ihr öfters kontrollieren, dass sich die Blätter nicht festkleben auf dem Holzbrett.

Mein Tipp: Ich bin ein absoluter Fan davon, immer Leinentücher (Geschirrhandtücher) über die Pflanzen beim Trocknen zu legen, damit sie ihre schöne Farbe behalten.

Um bis zum neuen Kräutersammeljahr mit dem Wermut als Räucherung auszukommen, reichen eigentlich an die 5 Blätter. Mit der Menge können Räuchermischungen gemischt werden, sowie auch als pure Wermut-Räucherung.

Mischungen: Wermut mischt sich wunderbar mit Erdrauch, Wacholder und Schafgarbe zu einem beschützenden Räucherwerk.

Der Wermut in der Kräuterkunde, Brauchtum und Naturgarten
Wermut |©CG