Baldrian ist für seine beruhigende und schlaffördernde Wirkung auf unserem Körper bekannt; genauer gesagt seine Wurzeln. Diese Wildpflanze wurde bereits in 4. Jahrhundert von Hippokrates verwendet. Dadurch zählt er zu den alten Heilpflanzen, wohin auch der Huflattich gehört. Schon die Völker wussten um seine Heilwirkung. Es wurde bis ins 20. Jahrhundert Baldrianwasser, als Augenmittel eingesetzt. Die Wurzeln enthalten Iridoide, die auf das Nervensystem beruhigend wirken. Baldrian war und ist schon immer eine sehr magische Wildpflanze gewesen. Daher gehörte er auch zu den Pestkräutern.
Botanischer Name
Valeriana officinalis
Anbau im Naturgarten und Balkon
Baldrian ist eine winterharte Wildpflanze, die einen feuchten Boden, Sonne oder Schatten liebt. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr. Für ein stärkeres Wachstum der Rhizome müssen die Blüten regelmässig abgeschnitten werden. Der Baldrian ist sehr leicht zu pflegen im heimischen Garten. Er kann eine Wuchshöhe von 1,50 m bei optimalen Standort erreichen. Er ist, aus meiner Erfahrung heraus, vor Schneckenfrass geschützt. In Mischkultur mag der Baldrian nicht neben dem Feldsalat stehen.
Gärtnern mit dem Mond
Die Baldrianwurzel wird bei abnehmenden Mond und die oberirdischen Pflanzenteile bei zunehmenden Mond geerntet.
Blütezeit
Juni bis August
Vorkommen in der Natur
Ufer, Gräben, feuchte Stellen
Rote Liste & Insektenwelt
Nicht geschützt, ausser der Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica). Er steht auf der Vorwarnstufe der Roten Liste. In Mecklenburg-Vorpommern sogar auf Stufe 3.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Baldrian kann mit dem Wasserdost verwechselt werden. Aber auch mit Doldengewächsen, wie zum Beispiel Giersch oder die Wald-Engelwurz.
Der Baldrian in der Kräuterkunde
Schlaflosigkeit, Angstzuständen, Menstruationsbeschwerden, Nervosität, Stress, Migräne, Verletzungen, Schilddrüsenüberfunktion, Prüfungsangst, Kopfschmerzen, Wechseljahre, Verspannungen
Eigenschaften
Beruhigend, wärmend, krampflösend, schmerzstillend, schlaffördernd, nervenstärkend
Verwendete Pflanzenteile
Wurzeln und Blüten
Darreichungsform
Tee, Öl, Tinktur, Wein, Pulver, Bäder
Tee-Zubereitung
- 2 TL getrocknete Baldrianwurzeln
- 1 Tasse Wasser
Das kochende Wasser über die Wurzeln giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Wer mag, kann den Tee mit Honig süssen. Es können 2 bis 3 Tassen davon täglich getrunken werden. Dieser Tee ist bekannt als Beruhigungstee. Er hilft auch gut, wenn man unter Prüfungsangst leidet.
Baldrian-Tinktur
Für eine Baldrian-Tinktur nehmt ihr die zweijährigen Wurzeln. Gut säubern, klein schneiden und ein wenig im Mörser zerquetschen. Die zerkleinerten Baldrianwurzeln füllt ihr in ein Glas und übergiesst sie mit 40% Alkohol, so das alle Wurzelstücke gut überdeckt sind. Verschliessen und durchschütteln und an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort 3 bis 4 Wochen durchziehen lassen. Täglich schütteln und nach möglicher Schimmelbildung kontrollieren. Danach abfiltern und in kleine braune Tropferfläschchen umfüllen. Dreimal täglich 10 bis 30 Tropfen in etwas Wasser oder einem Tee einnehmen. Bei Nervosität, Reizbarkeit, Schlafstörung und Verspannung.
Baldrian-Pulver
Dafür pulverisiert ihr die getrockneten Wurzeln. Dieses Baldrianwurzelpulver könnt ihr Dreimal täglich a 3 g mit Kräutertee zusammen einnehmen.
Baldrian-Wein gegen Schlaflosigkeit
Der Baldrianwein beruhigt die Nerven und bringt uns den Schlaf, der so wichtig für uns ist. Denn wenn wir einen ruhigen Schlaf haben und vor allem durchschlafen können, bewirkt das viel auf unsere Leistungsfähigkeit und unsere Konzentration. Wir sind dann auch viel ausgeglichener. So ein Baldrianwein ist kein Hexenwerk und schnell zubereitet.
Auf 1 Liter Rotwein kommen ca. 70 bis 100g Baldrianwurzeln. Sie müssen erst getrocknet und dann zerkleinert werden. Wenn ihr sie zubereitet habt, übergiesst ihr sie mit dem Rotwein und lasst es für 14 Tage durchziehen. Nach diesen 14 Tagen filtert ihr den Baldrianwein ab und füllt es in eine schöne Flasche. Nun könnt ihr vorm Schlafen gehen ein kleines Likörglas voll zu euch nehmen.
Nebenwirkungen
Baldrian sollte nicht länger als 14 Tage hintereinander eingenommen werden. Danach kann man auf eine andere Heilpflanze ausweichen, die die gleichen Wirkstoffe besitzt. Übermässige Einnahme führt zu Kopfschmerzen, Herzklopfen und Benommenheit. Baldrian darf nicht bei Leberproblemen eingenommen werden. Auch wer Psychopharmaka einnimmt, soll von einer Einnahme des Baldrians absehen. Bitte beachtet, dass diese Pflanzen-Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!
Baldrian sammeln, trocknen und verwenden
Sammelzeit
August bis Oktober (nur zweijährige Wurzelstöcke sammeln)
Ernte & Trocknung
Geerntet werden die Wurzeln im 2ten Jahr, nach dem Absterben der Blätter. Sie werden gereinigt und auf einer Schnur zum Trocknen aufgefädelt. Manche sammeln auch die grossen Blüten, die kopfüber aufgehangen werden.
Verwendung…
…in der Küche
In Indien nimmt man die Baldrianwurzeln als Gewürz. Frische junge Blätter können Salaten beigefügt werden.
…in der Tierhaltung
Speziell für Katzen: Wurzeln wäscht man, spaltet sie und trocknet sie bei ca. 40°. Der Geruch, der sich dann ausbreitet, zieht die Katzen förmlich an. Ihr könnt für eure Stubentiger auch kleine Kissen nähen und sie mit zerkleinerten Baldrianwurzeln füllen. Nach meiner Erfahrung drehen die Katzen, gerade Kater, total ab. Aber nicht jede Katze reagiert drauf.
Baldrian im Brauchtum
Ein getrocknetes Baldrianbündel, drausssen an die Hauswand gehangen, hält alles an Schadzauber von Haus und Hof fern. Auch ein Baldrianstrauss an die Zimmerdecke gehangen, soll zeigen wann eine Hexe ( Menschen mit schlechten Absichten) das Haus betritt. Dann wird der Baldrian anfangen zu wackeln.
Durch einen Kranz aus Baldrian wurde früher, in manchen norddeutschen Meiereien, die Milch gegossen, damit sie nicht verhext wurde und es sich dadurch keinen oder schlechten Rahm bildete. Der Volksglaube war damals fest verankert im Glauben und Leben unserer Vorfahren. Daher denke ich, dass in den Garten der „Meiereien“ viel Baldrian wuchs, damit sie ihn immer zur Hand hatten, wenn er benötigt wurde. Diesen Brauch haben sie bestimmt aus ihrer niederländischen Heimat mitgebracht.
Volkstümliche Namen
Katzenkraut, Mondwurzel, Augenwurz
Räucherwerk
Eine Baldrian-Räucherung wird meistens zum Austreiben der bösen Geister (negative Gedanken) verräuchert. Man soll durch die Räucherung negative Energien schneller erkennen können. Er schützt auch vor Zauber und übler Nachrede.
Ein Baldrianwurzel-Räucherwerk wird meistens dann verräuchert, wenn Menschen uns was Schlechtes wollen, ob es nun missgünstige Menschen sind oder Energievampire. Es hält uns diese negativen Energien fern und wir können dadurch befreiter Leben. Es wird sozusagen ein Schutzschild um uns herum aufgebaut. Dieses Räucherwerk hilft uns auch bei Nervosität und inneren Ängsten, denen wir uns von alleine nicht stellen können. Es befreit uns aus dieser inneren Starre und wir können wieder durchstarten. Wenn in einem Haushalt viel gestritten wird, wird empfohlen die Räume mit Baldrian auszuräuchern. Die streitenden Menschen werden zur Ruhe kommen und anfangen über den Streit nachzudenken und nicht nur Kritik aussprechen, sondern sich auch mit seinem Gegenüber und seine Bedürfnisse zu beschäftigen im positiven Sinne. Es bringt beide wieder näher, um sich mehr aufeinander einzulassen.
Baldrian mischt sich gut mit Fichtenharz und Lavendel zu einem Räucherwerk.
Wenn dir mein Artikel gefallen hat und du mein Projekt Celticgarden unterstützen möchtest, würde ich mich um einen “Energieausgleich” sehr freuen. Ich bedanke mich im voraus!
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