Mein Rauhnachts-Ritual: Altar, Tarot und die Kraft der Einkehr

 

Jedes Jahr, wenn die Rauhnächte beginnen, richte ich mir einen kleinen Altar ein. Ich nehme dafür ein altes Vertiko oder auch mal eine Anrichte. Kleine Tischchen eignen sich auch wunderbar für so einen kleinen Altar.

Es gibt nichts Schöneres, als in dieser nassen, kalten und dunklen Jahreszeit in sich hineinzuschauen, um eine innere Einkehr zu erhalten. Sozusagen ein Jahresrückblick. Die Zeit der Rauhnächte helfen uns, die Ereignisse besser zu verstehen und zu verarbeiten. Denn das Jahr war lang und wir alle haben viel erlebt; Gutes sowie Schlechtes.

Wie sieht so ein Altar aus?

Die Rauhnächte sind dafür die passende Zeit und dafür richte ich mir jedes Jahr aufs Neue einen kleinen Altar für die Rauhnächte ein, den ich mit Gegenständen herrichte, die mir im Jahr was bedeutet haben. Das können Holzstücke, Steine, kleine Geschenke oder auch Selbstgemachtes sein. Sowie auch Sachen, die ich während diesen Heiligen Nächten benötige.

In die Mitte des Altars sollte der Räuchertopf stehen. Er ist das Wichtigste, das Zentrum von dem alles abzweigt. Um den Räuchertopf stehen kleine Schälchen, gefüllt mit Räucherzutaten. Insgesamt 12 Stück, für jede Rauhnacht eines, gefüllt mit einer Räucherpflanze.

Welche Kräuter zu den Rauhnächten?

Diese Räucherkräuter, Hölzer und Harze sollten in erster Linie beschützend, klärend und erdend sein, wie zum Beispiel:

Auch wenn der Räuchersalbei nicht heimisch ist, muss er dabei sein, wenn ich zur Ruhe kommen möchte. Räuchersalbei, auch weißer Salbei genannt, verströmt einen wahnsinnigen Duft beim Räuchern und beruhigt Gemüt und Seele.

iese Räuchermischung der Rauhnächte mische ich mir jedes Jahr in kleinen Portionen neu. Für mich sind die Rauhnächte, die Rauchnächte, wie man es auch in alten Büchern liest, weil viel geräuchert wurde. Diese Tage sind perfekt für einen Neuanfang, da die Tage stillstehen, man die Arbeit niederlegen soll und sich nur auf sich selbst und seine Mitmenschen konzentriert. Die Natur steht still und bereitet sich auf ihr Erwachen und Neubeginn vor und so geht es in diesen Tagen auch unseren Geist.

In erster Linie ging es in früheren Zeiten darum Haus und Hof in diesen Tagen auszuräuchern, um den grösstmöglichen Schutz, sprich Segnung zu erhalten. Aber auch zur Reinigung des Hauses wurde es entzündet. Die Menschen verwendeten dafür früher eine Art Pfannen, mit denen man bequem durch alle Räume gehen konnte. Ich habe dafür eine antike, kleine Bratpfanne komplett aus Gusseisen, die ich mir mal aus Spanien mitgebracht habe.

Meine Räuchermischung der Rauhnächte

Die Räucherkohle für diese Räuchermischung mache ich aus dem Zunderschwamm, der dafür super geeignet ist. Die Rauhnächte beflügeln die Menschen seit eh und je. Sie sind magisch und mystisch und jeder zelebriert sie auf seine Art. Wir kennen die 12 Rauhnächte; es gibt aber in manchen Regionen nur drei oder fünf Rauhnächte. Man sieht das es überall anders angedacht wird. Mancherorts sind es auch keine Rauhnächte, sondern die Lostage oder Gebnächte.

Heutzutage deuten wir unsere Träume in diesen Nächten. Daran sieht man, dass dieser Brauch sich weiterentwickelt hat und für den Menschen von heute wichtig ist, zur Ruhe zukommen und der Hektik des Alltags zu entfliehen. Für diese Entschleunigung sind die Rauhnächte genau passend und dazu noch, den Übergang ins neue Jahr. Sozusagen ein Neuanfang.

Tarotkarten zu den Rauhnächten

Als Wegweiser in den jeweiligen Nächten, nehme ich ein Tarot. jedes Jahr ist es das Bauerntarot. Ich hatte es malentdeckt und finde, dass es sehr schöne und vielseitige Karten hat. Es gibt zum Beispiel Karten wie „Die Gedanken“ oder „Nichtbeständig“. Damit kann man vielseitiger veranschaulichen, was einem berührt.

Diese Karten werden gut gemischt und ich ziehe am 21. Dezember, über dem Rauch von Fichtenharz, 12 Karten, die ich mir nicht anschaue und verdeckt übereinander auf meinen Altar lege. Wie beim Räucherwerk, also für jede Rauhnacht eine Karte oder auch eine Bedeutung.

Tarot in den Rauhnächten
Mein Bauerntarot |©CG

Kleines Ritual für deinen Altar in den Rauhnächten

In der ersten Rauhnacht zündet ihr eins von euren vorbereiteten Räucherwerken an und deckt die oberste Karte auf. Lasst diese Karte auf euch wirken und verbindet sie mit einem Ereignis aus dem zurückliegenden Jahr.

Auch wenn das Ereignis negativ war, denke darüber nach und was du daraus für dich mitnehmen lässt, für dein weiteres Leben. Lass deine Gedanken fließen, auch wenn es dich sehr berührt. Lerne von deinen Gedanken und versuche das Gedachte zu verarbeiten. Sowas kann Minuten dauern, aber auch Stunden. Darum schreibe ich keine Zeit dazu, weil jeder seinen eigenen Rhythmus finden muss. Entspanne an deinem Räuchertopf. Lass deine Gedanken und den Rauch der Räucherpflanze auf dich wirken.

Wenn du meinst, für dich ist es nun genug, schreibst du deine Erkenntnis, was du für dich dabei mitgenommen hast, auf einen kleinen Zettel und faltest ihn. Zerschneide ihn in sehr kleine Stücke und verstreue ihn draußen, während du spazieren gehst oder an einen Platz, den du sehr magst. Sinnbildlich sollen diese kleinen Stücke Früchte tragen.

Ich führe dieses kleine Rauhnachts-Ritual in der Nacht durch. Dann, wenn alle im Haus schlafen und so gut wie kein Strom mehr zu hören ist und ich von nichts abgelenkt werde. So kann ich mich auf mein Inneres konzentrieren. Dazu koche ich mir einen Tee aus 12 gesammelten Kräutern des Jahres, zünde die Kerzen an und setze mich vor meinem Altar.

Ich zünde mein Räucherwerk und ziehe eine Karte und denke nach, was hätte man besser machen können, eventuell gleich sein lassen oder freue mich über ein schönes Erlebnis aus dem Jahr. Danach gehe ich ins Bett und verstreue am nächsten Tag meine Gedankenstücke auf den Dezemberboden.

Wer die Rauhnächte authentischer durchführen möchte, kann meinen Artikel zu den Rauhnächten lesen. Dort schreibe ich, wie unsere Vorfahren die Rauhnächte gesehen haben und was ihnen wichtig war. Es ist kein Vergleich zu den heutigen Rauhnächten, weil ihnen ganz andere Sachen wichtiger waren.


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