Pflanzen-Steckbrief: Der Günsel

Der Kriechende Günsel
Der Günsel hat wunderschöne blaue Blütenkolben | CG

 

Der Günsel wird heuzutage oft als Unkraut angesehen und lieber aus den Gärten entfernt, da er sich wunderbar zu verbreiten weiss. Seine blauen Blütenstände sind sehr schön anzusehen und nützen den Insekten sehr viel. Er steht meistens in der Nähe von Farnen und wächst auch schon mal aus ihnen heraus. Diese Farbkombination ist wunderschön anzusehen und ich freue mich immer, wenn ich den Günsel sehe. Sein botanischer Name ist: Ajuga reptans. Der Name reptans kommt von repere, der ins Deutsche übersetzt ungefähr bedeutet wie „kriechen“. Ich denke der Name Ajuga kommt von dem wissenschaftlichen Namen Ajugoideae.

 

Günsel im Garten
Günsel in meinem Garten | ©CG

 

Günsel im Naturgarten

Diese Wildpflanze im Garten ist ein guter und hübscher Bodendecker. Er verbreitet sich über seine Ausläufer und kann auch über diese per Hand verteilt werden. Ameisen fressen gerne die nährstoffreichen Samen und tragen sie auf diese Weise weiter. Im Winter bleibt er grün und übersteht den Frost. Er gedeiht sowohl in der Sonne, wie auch im Halbschatten oder Schatten. Sollten die Insekten es nicht schaffen, schafft er es selbst sich zu bestäuben. Schnecken mögen ihn nicht. Von einer Topfkultur kann ich abraten, weil er dann sehr anfällig für Mehltau ist.

Diese Pflanze enthält Stoffe, welche die hormongesteuerte Häutung von Insektenlarven stören. Daher kann er als naturreines Insektenbekämpfungsmittel dienen, wie zum Beispiel als Pflanzenbrühe. Der Günsel öffnet seine Blüten von April bis Juni. Dann zieht er mit seinen blaublühenden Blütenkolben Hummeln, Hauhechel-Bläulinge und auch Weisslinge magisch an.

 

Günsel Hybride
Günsel Hybride | ©CG

 

Sammeln, trocknen und verwenden

In der Natur finden wir den Günsel auf Wiesen, Laubwälder und am Rand von Waldwegen. Seine Sammelzeit ist von Mai bis Juni. Zur Blütezeit wird das ganze Kraut geschnitten und anschließend an der Luft getrocknet. Um seine schöne blaue Blütenfarbe zu erhalten, sollte er im Dunklen trocknen und auch aufbewahrt werden.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Zu verwechseln mit dem Genfer Günsel (bildet keine Ausläufer), dem Gundermann und der Kleinen Braunelle.

 

Verwendung…

…in der Küche

Die frischen Blätter und Blüten dienen als Beigabe in Salaten. Besonders zu süssen Früchten macht sich der etwas herbe, bittere Geschmack. Aber auch zu Fleisch oder anderem Gemüse schmeckt er gut. Getrocknete Blütenstände wurden meistens für Hausteemischungen genommen.

…in der Pflege

Als Salbe beugt diese Pflanze der Narbenbildung vor. Gerötete Haut und/oder juckende von Insektenstichen sollte man mit einer Salbe oder Öl einreiben, um den Juckreiz zu lindern. Auch gegen blaue Flecken beugt er vor.

Günselöl

Die zerquetschten Blätter werden mit gutem Speiseöl übergossen. Nach 2 bis 3 Wochen filtert man es ab. Wenn man sich mal stark gestossen hat, kann dieses Öl eine ausgeprägte Bildung eines Bluterguss etwas mindern. Der blaue Fleck sieht dann nicht ganz so schlimm aus.

Günselsalbe

Das frisch geschnittene Kraut und gutes Schweinefett in einen Topf geben und warten bis das Schweinefett zerflossen ist und dann kühl stellen. Am nächsten Tag erneut erhitzen, abfiltern und das noch flüssige Fett in einen geeigneten Behälter geben. Die Salbe sollte man kühl lagern.

Günselwaschung

Für lupenreine, saubere Gesichtshaut nimmt man eine kleine Hand voll frischen Günselkraut, übergießt es mit ca. 250ml heißem Wasser und lässt es 5 Minuten ziehen. Anschließend wäscht man sich ausgiebig das Gesicht mit diesem Aufguss, was erfrischt und reinigt.

 

Günsel im Zauberglauben
Der Günsel in meinem Naturgarten | ©CG

 

Günsel im Brauchtum

Es heisst, wenn der Günsel abgerissen wird, kommt ein Gewitter. Daran zu riechen, verursache Sommersprossen bzw. im Bayerischen rufe es Nasenbluten hervor. Ein altes Sprichwort besagt: Wer Günsel und Sanikel hat, bietet Trotz dem Wundarzt mit einem Blatt.

Volkstümliche Namen

Laurenzkraut, Schreinerkraut, Gurgelkraut, Kriechgünsel, heidnisch Wundkraut. Der Name Günsel kommt aus der mittelhochdeutschen Sprache von kunsele und deutet auf die Wundheilung hin.

Pflanzen-Steckbrief: Der Waldsanikel


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