Der Glaube um die Zahl Neun ist uralt. Alte Historiker berichten, dass die Zahl Neun heidnisch sei und nur die Zahl Sieben christlich war. Und manche behaupten auch wieder das Gegenteil. Ich denke wir einigen uns, dass es die Zahl NEUN war.
Neunerlei Holz wurde damals sehr gerne, als Abwehrzauber verwendet. Als Räucherung, Amulett, Talisman oder auch als Bäder. Fahrende Völker trugen Neunerlei Holz in einem kleinen Leinenbeutel um die Hüften oder um den Hals, um vor auszehrenden Krankheiten geschützt zu sein. Wenn man sich so ein Amulett herstellen will, so durfte die Hasel nicht fehlen.
Für was wurde Neunerlei Holz verwendet?
Menschen, die mit einem negativen Zauber berufen wurden, wurden in früheren Zeiten mit Neunerlei Holz abgeräuchert. Diese Abräucherung wurde auch Notfeuer genannt.
Aber auch Haus und Hof wurden mit Neunerlei Holz geschützt. Dafür wurden die Hölzer rund um den Hof in die Erde gesteckt. Man hing die Hölzer auch in den Tierställen auf, damit die Trude nicht hineinkam.
Gegen Verhexung der Stalltiere wurde nur das Holz von:
- Kirsche
- Pflaume
- Birne
- Apfel
- Tanne
- Kiefer
- Birke
- Linde
- und die Weide genommen.
Ansonsten durften die Baumarten nicht auf „-baum“ enden.
Um Truden zu sehen oder zu erkennen, wurden Neunerlei Holz auf einem Kreuzweg angezündet. Über diesen Kreuzweg durfte noch kein Leichenzug herübergegangen sein. So, der Glaube unserer Vorfahren.

Suchtenbrechen: Suchtenbrechen war die Besprechung von Krankheiten. Dafür wurden dünne Äste von Bäumen genommen, die nicht zum Steinobst gehörten, wie:
- Birne
- Apfel
- Eiche
- Buche
- Erle
- Esche
- Tanne
- Linde
- und von der Weide
Am Freitagmorgen wurden diese Neunerlei Hölzer vor Sonnenaufgang ins Wasser geworfen. Dabei muss an den Menschen gedacht werden, den man besprechen will.
Weitere Anwendungen:
- Gegen Kopfschmerzen nahm man Neunerlei Holz von: Apfel, Birne, Flieder, Holunder, Stachelbeere, Johannisbeere, Hainbuche, Pappel und der Wilden Rose.
- Bei Ausschlag (Kinder): Sie wurden in Neunerlei Hölzer von Obstbäumen, getrocknetem Thymian und Schilfrohr gebadet.
- Schutz vor Truden (Hosentasche): Hölzer von der Espe, Eiche, Kiefer, Buche, Linde, Eberesche, Fichte, Tanne und Birke.
Im Liebesorakel: Im Liebesorakel wurden diese Hölzer kleingeschnitten. Dann wurde ein Feuer entfacht und sich nackig ausgezogen. Die Klamotten wurden vor die Tür geschmissen. Der folgende Zauberspruch wurde dabei aufgesagt:
Hier sitze ich nun splitterfasernackt und bloß,
wenn doch mein Liebster käme und
würfe mir das Hemd in den Schoß!
Ein weiterer Brauch war es, Neunerlei Hölzer von Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Kastanie, Holunder, Stachelbeere, Himbeere und Johannisbeere ins Wasser zu stellen. Blühten die Zweige zu Weihnachten, dann kam die Beziehung mit dem Angebetenen zustande.
Zur Walpurgisnacht nahm man die Neun Hölzer vom Apfelbaum, Birke, Esche, Eibe, Buche, Linde, Weide, Kastanie und Eiche.
Wie wurde Neunerlei Holz gesammelt?
Die Neunerlei Hölzer mussten stillschweigend im Wald zusammengesucht werden und durften nicht von Sträuchern oder Bäumen abgeschnitten werden. Sondern man nahm die, die am Boden lagen.
Allgemein waren diese Hölzer als sehr hexenabwehrend angesehen. Dazu zählten:
- Fichte
- Tanne
- Lärche
- Waldkiefer
- Eibe
- Zirbelkiefer
- Bergkiefer
- Wacholder
- Sadebaum (Stinkwacholder)
- Eiche
- Buche
- Linde
- Ahorn
- Birke
- Hasel
- Espe
- und die Eberesche
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