Der Weissdorn hat eine lange Traditon als Heil- und Zauberbaum, wohin zum Beispiel auch der Holunder hingehört. Um den Weissdorn ranken sich viele Mythen und Traditionen. Von den Germanen ist bekannt, dass sie Haus und Hof mit Hagsträuchern umpflanzten. Dazu gehören zum Beispiel der Weissdorn, die Schlehe und die Hasel. Dieser Hag schützte die Bewohner vor Eindringlingen und gab ihnen einen ruhigen Schlaf. Im Mittelalter wurden ganze Hecken aus Weissdorn gepflanzt, um wilde Tiere vom Haus und Hof fernzuhalten, aber auch vor Dämonen und Wiedergängern. Aus heidnischer Zeit stammt eine Tradition, wo eine Maikönigin gewählt wurde und nach der Wachstumsperiode getötet wurde. Daher sieht man in dem Weissdorn, dass Symbol der Hoffnung und auch das Omen des Todes.

Der Weissdorn kann ein Alter von 500 Jahren erreichen. Man meinte, dass man einen Vampir nur mit einem Pfahl aus Weissdornholz durchbohren soll. Bei den Germanen glaubte man an den Schlafzauber. Man stach denjenigen mit einem Stachel des Weissdorns so stark, das er in einen Schlaf verfiel und nicht mehr aufwachte. In Irland glaubt man bis heute daran, dass im Weissdorn die Feen wohnen. Darum darf dort auch kein von Feen bewohnter Weissdorn gefällt werden, weil es den Tod über das Vieh bringt oder im ganz ungünstigen Fall sogar über die Kinder von dem, der den Weissdorn gefällt hat.

Botanischer Name & Namensherkunft

Crataegus monogyna/laevigata. Die botanischen Namen monogyna und laevigata ist nur für botanische Zwecke interessant, weil damit gemeint ist, ob der Weissdorn eingriffelig oder zweigriffelig ist. Beide sind in ihrer Heilwirkung identisch. Der Name Crataegus kommt von krataios (altgriechisch) und bedeutet stark oder auch fest. Damit wird wohl das harte Holz des Weissdorns gemeint sein.

Volkstümliche Namen

Hagedorn, Mehlbeerbaum, Mehldorn, Weissheckendorn, Zaundorn. Weissdorn und Schwarzdorn, zwei einheimische Sträucher. Weissdornzweige haben hellgraues Holz und Schwarzdornzweige haben dunkles bis schwarzes Holz. Deshalb die entsprechenden Namen.

Hauptanwendung

Durchblutungsbeschwerden

Volksheilkunde

Herzerkrankungen, Kreislaufbeschwerden, Blutdruckhochdruck, Wechseljahresbeschwerden, Schlafstörungen, Durchblutungsstörungen, Husten

Eigenschaften

durchblutungsfördernd, kreislaufanregend, blutdruckregulierend, stärkend, harntreibend, beruhigend, herzstärkend, krampfstillend

Inhaltsstoffe

Ätherische Öle, Vitamin C, Vitamin B, Pektine, Gerbstoffe, Flavonoide

Verwendung

Früchte, Blüten, Blätter

Darreichungsform

Öl, Aufgüsse (Tee), Gurgelwasser, Tinktur, Kräuterpulver, Sirup

Vorkommen

Waldränder, Feldränder, licht Laubwälder, Gebüsche, Gärten

Blütezeit

Mai bis Juni

Sammelzeit

Mai bis Juni (Blüten, Blätter)

September bis November (Früchte, wenn sie schön rot geworden sind.)

Rote Liste & Insekten

Der Weissdorn steht auf keiner Roten Liste von Deutschland. Der Weissdorn ist sehr wichtig für die Insekten- und Vogelwelt. Bienen, Schmetterlinge und sehr viele Fliegen fliegen diesen Baum reichlich an und auch Vögel, wie zum Beispiel die Drossel. Daher gehört er zu den Vogelschutzgehölzen. Der Weissdorn gehört auch in jeden Fledermausgarten. Wir ihr euch so einen Garten anleget, könnt ihr hier lesen.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

In manchen Gegenden, wo die Schlehe recht spät anfängt zu blühen, könnten Verwechslungen mit dem Weissdorn vorkommen. Meist blüht der Weissdorn aber ein wenig später. Wobei der Weissdorn vor dem Blattaustrieb blüht. Es können Verwechslungen untereinander vorkommen, wie zum Beispiel den eingriffeligen mit dem zweigriffeligen Weissdorn. Beide sind in ihren Eigenschaften gleich. Folgende Unterschiede sind bei unseren heimischen Weissdornen.

Blüten vom eingriffeligen Weissdorn haben nur einen Griffel und die Blüten des zweigriffeligen Weissdorn haben mehrere, aber immer zwei.

Früchte des eingriffeligen Weissdorn haben einen Samen und die Früchte vom zweigriffeligen Weissdorn haben zwei bis drei Samen.

Blätter des eingriffeligen Weissdorn drei- bis fünfmal gelappt und oval. Der zweigriffelige Weissdorn hat immer abgerundete und dreimal gelappte Blätter.

Leider habe ich kein Foto von einem zweigriffeligen Weissdorn. Wenn ich einen in der Natur finde, stelle ich das Foto in die Galerie.

Anbau im Garten und Balkon

Der Weissdorn ist ein winterharter Strauch. Er liebt fast alle Böden und gedeiht gut in der Sonne, aber auch im Halbschatten. Die Vermehrung erfolgt durch Sammeln der reifen Samen. Sie müssen ca. 18 Monate gelagert und dann im Frühjahr ausgesät werden. Diese Sträucher können auch in einem Kübel kultiviert werden, wobei geachtet werden sollte, dass der Kübel im Winter nicht durchfriert.

Zeigerpflanze

Im Phänologischen Kalender zeigen die Weissdornblüten den Vollfrühling an.

Ernte & Trocknung

Man erntet die reifen Früchte, um sie roh oder gekocht zu verwenden. Für Teezubereitungen oder Tinkturen werden die Früchte vorher getrocknet. Bei der Trocknung bitte darauf achten, dass die Früchte gut durch getrocknet sind, weil sie dazu neigen, leicht zu schimmeln. Die Blüten kurz vorm Erblühen gesammelt, werden am besten einzeln ausgebreitet. Braun gewordene Blüten sollten entfernt werden. Blüten werden ebenfalls für Tinkturen getrocknet. Alle Teile des Weissdorns sollten im Schatten getrocknet werden.

Verwendung in der Küche/Haushalt/Kosmetik/Tierhaltung

Die Früchte des Weissdorns eignen sich, um Marmelade einzukochen. Die jungen Blätter können in Salaten oder Gemüsen beigegeben werden. Die getrockneten Früchte wurden früher als Mehlzusatz verwendet. Geröstete Samen dienten als Kaffee-Ersatz. Die Blätter werden auch mit in die Hausteemischung hinzugefügt. Für einen Haustee könnt ihr 5 Esslöffel getrocknete Weissdornbeeren und etwas Apfel- und Orangenschalen zusammen zu einen Tee kochen. Dazu müsst ihr die zerkleinerten Weissdornbeeren über Nacht in 1 Liter Wasser einweichen. Am nächsten Tag werden sie noch einmal für 5 Minuten leicht geköchelt.

Das Holz kann sehr gut zum Drechseln verwendet werden. Weissdornblätter dienen oftmals als Tabak.

Ein Bad soll hautstraffend wirken.

 

Tee- Zubereitung

  • 1 Teelöffel getrocknete Weissdornbeeren oder Blüten
  • 1 Tasse Wasser (250 ml)

Um im Alter seinem Herzen was Gutes zutun, kann einen Tee aus den Früchten oder den Blüten zubereiten. Die Weissdornbeeren oder Blüten werden mit dem kochenden Wasser übergossen und für 10 Minuten zugedeckt stehen gelassen. Täglich 2 bis 3 Tassen trinken. Nach Belieben mit etwas Honig süssen.

Weissdornpulver

Dafür zerstampft man nach Belieben getrocknete Weissdornblüten zu einem feinen Kräuterpulver. Von diesem Kräuterpulver nimmt man 1 Teelöffel 2 bis 3 täglich ein. Es kann mit Tee oder Honig eingenommen werden. Es wird meist bei Beschwerden in den Wechseljahren genommen.

Nebenwirkungen

Herzkranke Menschen sollten den Weissdorn nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen! Bei nicht herzkranken Menschen sind Nebenwirkungen, auch bei langer Anwendung, nicht bekannt. Bitte beachtet, dass diese Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

Weissdorn Früchte
Weissdornfrüchte |©CG

 

Räuchern mit dem Weissdorn

Eine Räucherung mit Weissdorn verstärkt das WIR-Bewusstsein. Es nimmt einem die Einsamkeit. Geräuchert wird auch gegen Dämonen. Im Mittelalter wurden damit die Kranken beräuchert, um das die Erkrankten schneller gesünder werden.

Magische Eigenschaften

Erheiternd, fruchtbarmachend, schützend, bindend, heilend

Magische Sammelzeit

Zur Herbsttagundnachtgleiche

Volksglauben

Weissdornzweige wurden im Mittelalter über Stall- und Haustür genagelt, um Hexen, Krankheitsgeister und Zauberern den Eingang zu verwehren, aber auch um Blitzeinschlag zu verhindern. Amulette aus Weißdorn wurden als abwehrendes Mittel gegen Krankheiten verwendet. Das Holz wurde bei Zaubereien gebraucht. Besprochenes Wasser wurde mit einem Stöpsel aus diesem Holz in der Flasche verstopft. Weissdorn schützt gegen Vampire und sonstige Gespenster. Gebrauch war auch, bei Geburten und Beerdigungen Weißdorn an der Tür anzuheften, um das Haus vor dämonischen Einflüssen zu schützen. Um Albträumen vorzubeugen, trank man in früherer Zeit ein Glas Weissdornlikör vor dem Schlafengehen. Nach altem Volksglauben war der Weißdorn eine magische Pflanze gegen allmöglichen bösen Zauber. Der Weissdorn kommt auch in den keltischen Ogam-Stäbchen vor.

 


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