Zauberpflanzen von A bis Z: Die große Liste der magischen Kräuter

 

Die Wurzeln der Magie: Pflanzen im Alten Glauben

Die Pflanze als Zaubermittel ist sehr alt und tief in uns verwurzelt. Zauberei und Alter Glaube spielten schon immer eine große Rolle in der Menschheitsgeschichte. Auch heute noch: Auch wenn die Menschen heutzutage rational denken, schlummert althergebrachter alter Glaube in uns – z. B. nach einer Lobpreisung klopft man dreimal auf Holz, damit die bösen Hausgeister es nicht hören und ins Gegenteil umlenken können.

Denken wir auch nur an Geburtenfeiern: Meist wird vor dem Haus Babywäsche und der Storch symbolisiert. Wenn wir mit wachen Augen durch unser Leben gehen, sehen wir den alten Glauben überall um uns herum.

Ein Wort zum „Aberglauben“: Das Wort Aberglaube ist so negativ behaftet, was ich persönlich überhaupt nicht verstehe. Pflanzen waren mitunter die beliebtesten Zaubermittel, und man bediente sich ihrer schon immer als Hilfsmittel der Magie und Zauberei.

Die großen Zauberpflanzen: Die Alraune ist jedem bekannt und wohl die Königin der Zauberpflanzen, aber auch das Johanniskraut steht sehr hoch, sowie der Wacholder, das Bilsenkraut und der Beifuß, um nur ein paar von den großen Zauberkräutern aufzuzählen. Ohne Zweifel ist es nur eine gewisse Anzahl von Pflanzen, die sich als Zauberpflanzen große Beachtung verschafft hat. Um diese kennenzulernen, sollten wir die Geschichte der Zauberpflanzen erst erlernen, aber darauf gefasst sein, nicht immer sicheren Spuren zu folgen, die uns über ihre Natur, ihre Anwendung und ihre Bedeutsamkeit die nötige Aufklärung verschaffen.

Von heidnischen Hainen und christlichen Erben

Mit der Ausbreitung des Christentums war der Zauberei keineswegs der Lebensfaden abgeschnitten, sie erhielt nur eine andere Bedeutung. Zum Beispiel wurde die Verehrung heiliger Bäume und die mit dem Kult derselben zusammenhängenden Traditionen bekämpft. Und in der Tat fällten die Mönche und Priester nicht nur mit eigener Hand dergleichen heilige Bäume und zerstörten die Haine der Götter, auch erließen sie in Predigten und Schriften scharfe Drohungen gegen jeglichen Zauber, der mit den Pflanzen und Bäumen getrieben wurde.

Auch Fürsten und Kirchenversammlungen rotteten dieses Ahnenwissen durch strenge Gesetze aus. Wo war jetzt der Unterschied, ob nun Wodan, Freyja oder Baldur, sowie alle bösen Gottheiten ihre Wirksamkeit ausübten oder nun Jesus, Maria, die Heiligen und der Teufel es tut? Überall sah man nun Christi Blutstropfen, Kreuze, Nägel und Namenszüge von Jesus, sowie Manifestationen der Mutter Gottes oder des heiligen Johannes und anderer Heiligen. Auch hatte die Kirche nicht versäumt, durch Exorzismus den Glauben an übernatürliche Wirksamkeit solcher Dinge aufrechtzuerhalten.

Die Umwandlung der heiligen Orte: So hat auch der Baum Wodans oder der Freyja durch seine Bedeutung als Stützpunkt gedient:

  • Marienlinden (statt Freyja-Linden), Lindenberg, Zurlinde.
  • Das Kloster Marienheide, welches bei einer Linde erbaut wurde.
  • Das Kloster Reinhardsbrunn bei Gotha, das neben einer Buche erbaut wurde.

Noch bis in unsere Zeit hat die Tradition, heilige Bäume mit Kränzen zu schmücken und mit Kerzen zu beleuchten, fortgedauert. Und was ist unser Weihnachtsbaum anderes als ein in christlicher Tradition übergegangener heidnischer Gebrauch? Heutzutage finden wir meistens nur noch Zauberpflanzen mit christlichem Glauben überdeckt, aber wir sollten sie nicht außer Acht lassen, weil sie sehr viel aus dem heidnischen Brauch erzählen, nur in einem christlichen Deckmantel.

Die vier Säulen der Pflanzenmagie: Ein Leitfaden

Ich teile Zauberpflanzen in vier Kategorien ein, und zwar in Glückskräuter, Wetterkräuter, Wunderkräuter und Berufkräuter.

Wenn ihr mit diesen vier Kategorien gärtnert und eure Pflanzen anlegt, hilft es sehr, zum Beispiel um einen Zaubergarten anzulegen.

Tipp für den Garten: In jeden Zaubergarten gehört in die Mitte ein Baum oder Strauch. Wer den Platz hat, sollte in jede Himmelsrichtung einen Baum oder Strauch für die eigenen Bedürfnisse pflanzen.

1. Glückskräuter: Amulette für Macht und Liebe

Glückskräuter waren Zauberpflanzen, die Ansehen, Mut, Reichtum, Macht und auch Liebesangelegenheiten vollbrachten. Meistens wurden diese Zauberpflanzen als Amulett am Körper getragen. Die bekannteste Glückspflanze ist wohl die Alraune.

2. Wetterkräuter: Schutz vor Blitz und Sturm

Wetterkräuter sind Pflanzen, die gegen Blitzeinschlag, Hausbrand, Wasserschäden, Insekten- und Mäusefraß beschützen sollten. Meistens wurden sie im Haus im getrockneten Zustand verwendet oder sie wuchsen direkt am Haus.

3. Wunderkräuter: Schatzsucher und Türöffner

Wunderkräuter waren Pflanzen, die Schätze öffnen und Feinde und Diebe aufdeckten. Sie sollten dem Zaubernden helfen, alle Wege, die erreicht werden wollen, freizulegen.

4. Berufkräuter: Schutz vor dem Bösen Blick

Berufkräuter sind meine persönlichen Lieblinge im Garten. Diese Pflanzen schützten vorm Berufen, Verschreien, Verzaubern. Sie schützen vor bösgesinnten Menschen, Neidern, bösen Geistern und negativen Energien, die zur Plage werden können.

  • Die Stars: Die Berühmtheit unter ihnen ist die Weinraute und auch das Berufkraut.

Nun möchte ich euch eine Liste schreiben, wo ihr nachlesen könnt, welche Zauberpflanze für das jeweilige Verlangen von Bedeutung ist.

Der Aufrechte Ziest ist eine alte Zauberpflanze
Der Aufrechte Ziest ist eine alte Zauberpflanze

Das Kompendium der Zauberpflanzen

Hier findest du eine Liste der wichtigsten Pflanzen des Alten Wissens, sortiert nach ihrer magischen Aufgabe.

⚠️ Wichtiger Hinweis zu den Markierungen: Einige dieser Pflanzen sind giftig oder stark wirksam. † = Giftig, †† = Stark Giftig, ††† = Sehr Giftig

1. Glückskräuter: Für Liebe, Mut und Reichtum

Diese Pflanzen zogen das Gute an, stärkten den Charakter oder halfen in Herzensangelegenheiten.

  • Alant: Gegen Verhexung und auch als Liebestrank.
  • Baldrian: Eine Zauberpflanze für Glück und Tapferkeit.
  • Kamille: Gab dem Zaubernden Lebenskraft und Mut.
  • Rainkohl: Half bei der Abwicklung von Geschäften.
  • Sellerie: Galt als glückbringende Zauberpflanze. Aber auch als Liebestinktur oder in Räucherungen bei Liebesangelegenheiten.
  • Tausendgüldenkraut: Gegen das Verschreien und für Reichtum.
  • Weiße Seerose: Ein Liebesmittel, welches Liebesglück und Reichtum anzog.
  • Zaunrübe †††: Als Liebeszaubermittel und als Wetterschutz im Haus aufgehängt.
Baldrianblüte
Baldrianblüte

2. Wetterkräuter: Bann gegen Blitz und Hagel

Diese Pflanzen wurden genutzt, um Haus und Hof vor den Naturgewalten zu schützen.

Der Hauswurz schützte gegen Blitzeinschlag auf dem Dache
Der Hauswurz schützte gegen Blitzeinschlag auf dem Dach

3. Wunderkräuter: Orakel, Visionen und verborgene Schätze

Diese Pflanzen öffneten den Geist für die Anderswelt, halfen beim Wahrsagen oder deckten Lügen auf.

4. Berufkräuter: Schutz vor dem Bösen Blick und Flüchen

Die Berufkräuter waren die größte Gruppe. Diese Pflanzen sind die Wächter gegen Schadzauber, Dämonen und negative Energien.

Ich denke, die Liste sollte fürs Erste reichen. Ich werde sie erweitern, wenn neue Kräuter und Bäume hinzugekommen sind. Wer noch ein wenig mehr über Zauberpflanzen lesen möchte, dem kann ich meinen Artikel „Einen Zaubergarten anlegen“ empfehlen.

Pflanzen als Zaubermittel

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