Hexengarten anlegen: Magische Pflanzen, Formen & Schutz

 

Einen Zaubergarten anlegen: Verbindung zu Mutter Natur

Einen Zaubergarten (Hexengarten) anzulegen, bedarf großer Überlegung und Geduld. Ein Zaubergarten vermittelt uns Emotionen und Verbindungen zu Mutter Natur. Er bereitet uns zum Beispiel auf einen Neubeginn in unserem Leben vor oder um uns zu verändern. Zaubergärten vermitteln uns auf ihre Weise etwas, das wir in uns aufnehmen, um alles weitere zu verstehen. Sie geben Ruhe und innere Einkehr.

Wann ist die beste Zeit? Die Frühlings- und Herbstzeit ist für mich immer die beste Zeit, den Garten neu anzulegen. Ich finde, man hat einen besseren Überblick, wenn sich alles für den Neustart oder Winter vorbereitet.

Magische Formen: Kreis, Spirale und Dreieck

Man kann aus den alten Schriften lesen, dass gerade die Formen eine große Rolle bei der Kräutergartenanlegung spielten. Mönche legten ihre Gärten meistens in einer Kreuzform an. In den Gärten der kräuterkundigen Frauen und Männer wurden die Gärten in den Formen Kreis, Spirale oder Dreieck angepflanzt.

  • Der magische Kreis: Ein magischer Kreis bedeutet immer Schutz und Geschlossenheit. Dieser Kreis hält jeglichen Schadzauber ab. Wenn ihr euch zum Beispiel einen kleinen kreisförmigen Vorgarten anlegt, schützt er euer Zuhause und die Besitzer.
  • Die magische Spirale: Ein spiralförmig angelegter Garten bedeutet, dass in dem Garten sehr viel Energie hindurchströmt. Es gibt einen Eingang und auch gleich wieder einen Ausgang. Wollt ihr Bewegung, so bietet sich der spiralförmige Kräutergarten an. In diesem Garten werdet ihr zu einer Meditation kommen (z.B. für Räucherwerke).
    • Rechtsdrehend: Rückfluss und Vergänglichkeit.
    • Linksdrehend: Spiritualität und Weiterentwicklung.

Das magische Dreieck: Hier vereint sich Körper, Geist und Seele (oder Feuer, Wasser, Erde). Es ist ein sehr machtvoller Kräutergarten für Zusammenhalt und Verschmelzung.

Der Wächterbaum und die Hecke (Hag)

Jeder Zaubergarten braucht Schutz. Die alten Germanen umpflanzten ihre Höfe mit Dornensträuchern (Hag), um Schutz vor Geistern zu erhalten.

Der Holzapfel (Urapfel): Der Holzapfel (Malus sylvestris) ist der Urapfel unseres heutigen Apfels. Für die Kelten gehörte der Apfelbaum zu den heiligen Bäumen. Er war der Baum der Liebe und der Unsterblichkeit (Avalon = Apfelinsel). Unser heutiges Halloween (Samhain) ist eng mit dem Apfel verknüpft.

Der Schwellenhüter: Wächter am Tor

Jeder magische Garten braucht einen Wächter, der an der Schwelle zwischen der profanen Außenwelt und deinem geschützten Bereich steht.

Der Holunder (Frau Holles Baum): Der Holunder (Sambucus nigra) ist der wichtigste Schwellenhüter unserer Vorfahren. Er wurde von ihnen direkt an die Hauswand oder an das Stalltor gepflanzt. Man glaubte, dass in ihm die guten Hausgeister (oder Frau Holle selbst) wohnen. Ein Holunder am Eingang hält negative Energien ab, bevor sie das Haus betreten können („Vor dem Holunder sollst du den Hut ziehen“). Er darf niemals einfach so gefällt werden, ohne ihn vorher um Erlaubnis zu bitten, sonst zieht man sich das Unglück ins Haus.

Die Eberesche (Vogelbeere): Neben dem Holunder ist auch die Eberesche ein mächtiger Schutzbaum, besonders im keltischen Glauben. Sie gilt als der „Baum des Lebens“ und schützt vor sehr starkem Schadzauber. (Wer tiefer in die Magie dieses heiligen Druidenbaumes eintauchen möchte, findet hier meinen ausführlichen Artikel zur Eberesche und ihre Naturmagie.)

Die wilde Ecke: Magie des „Unkrauts“

Ein echter Hexengarten ist niemals „sauber“. Er braucht wilde Ecken für Geister und Insekten.

Der Gelbe Hohlzahn (Schwindlerkraut): Der Gelbe Hohlzahn wurde früher Großblumige Hanfnessel genannt. Im Volksglauben trug man auf der Brust ein Beutelchen mit getrocknetem Hohlzahn, um vor List und Tücke geschützt zu sein.

  • Räuchern: Ich habe eine Hohlzahn-Räucherung kennengelernt, um Lügen aufzudecken. Die Pflanzenseele bringt Klarheit und wehrt Lug und Betrug ab.

Die Klette (Schutz & Abwehr): Die Klette ist eine der Pflanzen, die dem Menschen überall folgt. Im damaligen Ostpreußen hing man am Johannisabend Kletten und Beifuß über das Hoftor, um die Tiere vor Behexung zu sichern.

  • Räuchern: Eine Kletten-Räucherung vertreibt negative Energien aus dem Haus und schützt vor Neid und übler Nachrede.

Das Hexenbeet: Giftpflanzen und ihre Macht

Für mich sind die Giftpflanzen von großer Bedeutung. Man sollte sie mit großer Ehrfurcht betrachten. (Hinweis: Wenn ihr kleine Kinder oder Haustiere und unsicher seid, lasst sie bitte weg. Wobei ich aus eigener Erfahrung sagen kann: Meine Katzen, Hühner und Laufenten leben friedlich mit Herbstzeitloser, Eisenhut und Zaunrübe zusammen.)

Der Stechapfel (Donnerkugel): Der Stechapfel (Datura stramonium) verfügt über eine lange Geschichte. Er war eine der Giftpflanzen der berühmten Hexensalben.

  • Brauchtum: Seine volkstümlichen Namen (Teufelsapfel, Hexenkamm) beschreiben ihn deutlich. Stechapfelsamen bei sich getragen, sollen vor übler Nachrede schützen.
  • Sinti und Roma: Im Glauben der Sinti und Roma spielte er eine große Rolle gegen den Bösen Blick. In Ungarn vergrub man Samen unter der Türschwelle.

Zaunrübe: Die Zaunrübe schützt vor Zauber und ist ein heimischer Ersatz für die seltene Alraune.

Der Gemeine Stechapfel

Die Nachtkerze: Licht in der Dunkelheit

Die Nachtkerze (Oenothera) ist eine ganz besondere Pflanze für den Hexengarten, denn sie lebt nach einem anderen Rhythmus als die meisten Wildpflanzen. Wie ihr Name schon sagt, öffnet sie ihre leuchtend gelben Blüten erst in der Dämmerung.

Ein Schauspiel der Natur: Es ist fast magisch, ihr dabei zuzusehen: Man kann mit bloßem Auge erkennen, wie sich die Blütenblätter innerhalb weniger Minuten entfalten. Sie leuchten in der Nacht wie kleine Kerzen und ziehen Nachtfalter an.

Magische Bedeutung: In der Naturmagie steht die Nachtkerze dafür, Licht ins Dunkel zu bringen. Sie hilft uns, verborgene Dinge zu erkennen und Schattenseiten anzunehmen. In einem Mondgarten darf sie nicht fehlen, da ihre gelben Blüten das Mondlicht regelrecht zu reflektieren scheinen.

Liste: Welche Pflanzen für den Zaubergarten?

Hier ist eine Auswahl an Pflanzen und ihrer magischen Bedeutung für dein Beet:

Salbei: gut gegen Liebeskummer

Thymian: bringt Glück

Johanniskraut: schützt Haus und Hof

Weinraute: schützt vor Truden

Ringelblumen: stehen für den Neuanfang

Rosmarin: für den inneren Reichtum

Beifuß: schützt vor übler Nachrede

Baldrian: wandelt Schlechtes in Gutes um

Alant: schützt vor angezauberten Krankheiten

Bilsenkraut: steht für die Weissagung

Borretsch: vertreibt böse Gedanken

Dill: hilft bei Verwünschungen

Dost: behütet vor Schadzauber am Haus und Hof

Eisenhut: schützt vor Gift

Eisenkraut: schützt vor seelischer Verwundung

Farne: machen das Haus „unsichtbar“ vor Schadzauber

Fingerhut: schützt vor dem Bösen Blick

Gänseblümchen: symbolisiert das ewige Leben

Gauchheil: macht den Verstand klar

Gundermann: lässt einen niederträchtigen Menschen frühzeitig erkennen

Hauswurz: schützt vor Blitzeinschlag

Hasel: deckt Schätze auf

Holunder: bewahrt die Hausbesitzer vor großem Schaden

Besenheide: schützt vor Verfluchungen

Kamille: schützt die Frau im Hause vor Krankheiten

Rotklee: ist ein Sinnbild des Lebens

Königskerze: lässt Naturgeister erkennen

Kreuzkraut: vertreibt böse Geister

Lavendel: symbolisiert die Reinheit

Malven: symbolisieren die Vergebung

Odermennig: hilft Menschen, einen Partner zu finden

Rainfarn: schützt vor Dämonen und Geister

Rose: verkörpert die Wollust

Schafgarbe: bewahrt vor seelischen Wunden

So habt ihr einen kleinen Überblick, was ein Zaubergarten von Bedeutung hat. Ich wünsche euch bewusste Spiritualität und dass eure Seele in den Einklang mit Mutter Natur kommt.


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